Vorwort:

Das ist die Geschichte einer kleinen Region im neuen Erzgebirgskreis, die sich vom Spiegelwald, der Quelle des Erzgebirgsflusses Zwönitz, bis Chemnitz erstreckt, dem Zwönitztal.    

Der Name Gödel (alt Göthel) ist im deutschen Raum hauptsächlich im sächsischen Erzgebirgskreis vertreten, unsere Familie ausschließlich im Zwönitztal.

Die Namensdeutung kennt zwei mögliche Varianten:

  • vom mittelhochdeutschen Wort „Got“ (Gott), als Verkleinerungsform.
  • von „der Gote“, also einem Vertreter des Volkes der Goten. Der Name Gödel ist z.B. in Frankreich sehr verbreitet

     

Bei der Erforschung der genealogischen Zusammenhänge unserer Familie ist uns aufgefallen, dass neben der interessanten Genealogie, die dahinterstehende Heimatgeschichte besondere Beachtung verdient, zumal die Historie unserer Region voller spannender Geschichten, Anekdoten und Schicksale ist. Sie gewährt uns beispielsweise Einblicke, wie es wohl gewesen sein könnte, als unsere Vorfahren im 12. Jahrhundert von Franken aus, mit rumpelnden Karren über den Kamm des Dunkelwaldes, durch Schlamm, über Geäst und Geröll, schlussendlich hier ihre neue Heimat finden und etwas gründen, was wir sehr viel später das „Erzgebirge“ nennen.

Dieser Geschichte wollen wir ein wenig folgen, durch düstere mittelalterliche Zeiten, durch Kriege, Hungersnöte, bitterster Armut und der furchtbaren Pest, aber auch durch glanzvolle Zeiten. In diesem Sinne:

Herzlich willkommen zu einer kleinen Reise durch die Zeit.

In unserem kleinen Büchlein geht es uns um die Geschichte des Zwönitztals vom späten Mittelalter bis in die Neuzeit. Wir betrachten auch das Umfeld, die Pflege Stollberg, zu der unser beschauliches Tal schon immer gehörte und das Land Sachsen bis hin zu den deutschen Kaisern. Dabei geht es nicht um Vollständigkeit und politische Korrektheit, sondern um das Verstehen der Umstände, unter denen unsere Vorfahren lebten (siehe Rupriken Geschichte und Chronik).

Auf zwei Rupriken sei besonders hingewiesen: Die Wettiner und die Knutonen. Während die albertinischen Wettiner unser Land seit vielen Jahrhunderten bestimmen und deshalb auch betrachtet werden müssen, sind die Knutonen als mittelalterliches thüringisches Rittergeschlecht deshalb schon mal interessant, weil sie zuletzt auch in Sachsen Besitzungen hatten und auch in wettinischen Diensten standen, aber vor allem weil sie mit unserer Familie, also den Knauth, nachweislich verwand sind. Das ist maßgeblich auch der Grund, warum dieses Buch überhaupt entstanden ist. 

Diese Geschichte ist auch die Grundlage und Wurzel unserer erzgebirgischen Tradition, Kultur, Sprache und Mentalität. Dazu gehört auch die Sagenwelt und der immer noch tief sitzende Aberglaube an Berggeister, Kobolde und sonstige gespenstische Wesen. Auch das hat Ursprünge und Gründe, die wir hier betrachten wollen. Ganz neu ist Media. Hier gibts nun mehr nicht nur musikalische Klangbeispiele vom Mittelalter und der erzgebirgischen Sprache des letzten Jahrhunderts, sondern nun auch Videodokumentationen zur Thematik. 

Auch einige historische Persönlichkeiten sind  mit unserer Gegend und Kultur verwurzelt und Gegenstand unserer Betrachtungen, wie Adam Ries, der berühmte Mathematiker aus Annaberg, Samuel von Pufendorf, der wegweisende Rechtsgelehrte, geb. in Dorfchemnitz, Karl Stülpner, der Robin Hood des Erzgebirges, der furchtbare Nicol List, Bandit, Räuber und Mörder oder Anton Günther, der unserer Heimat seine Lieder gab. Neu aufgenommen ist auch die Geschichte von Wiprecht von Groitzsch, dem überaus mächtigen Grafen und Wegbereiter der Besiedlung des Miriquidi-Waldes im Mittelalter.

Schlussendlich findet sich immer wieder Kurioses, Seltenes, Antikes und Wertvolles, das wir hier mit einem kleinen Augenzwinkern zusammenführen und sammeln.

Im privaten Teil unseres Büchleins sind genealogische und historische Daten unserer Familie gesammelt. Wir bitten um Verständnis, dass diese Rubrik nur durch Anmeldung und Registrierung bzw. persönliche Rücksprache zugänglich ist.