Zeit

n. Chr.

Das Zwönitztal

 

DIE WETTINER

Regierungsjahre der

Markgrafen von Meißen,

sächs. Kurfürsten,

sächs. Könige

Regierungsjahre

der

Deutschen Kaiser

Stollberg und Umgebung

 

Sachsen und Deutschland

300

300-400

Slawische Stämme rücken von Osten in das spätere sächsische, mecklenburgische und brandenburgische Gebiet vor.

 

 

 

 

 

400

 

 

 

 

 

 

 

454- 495

Ins spätere Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg dringen Tschechen und Böhmen ein. Aus der Weichsel- und Odergegend kommen Milczener, Lutizier, Obotriten und Sorben.

 

 

 

 

 

500

 

 

 

 

 

 

 

531

Franken und Sachsen vernichten das mächtige Reich der Thüringer. Die Sorben rücken bis ins Meißnerische und bis zur Saale vor.

 

 

 

 

 

600

 

 

 

 

 

 

700

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

768-814

Karl (der Große)

 

712

Gründung von Stollberg als Siedlung der Sorben-Wenden.

 

 

 

800

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

814-840

 

Ludwig (der Fromme)

 

 

 

 

 

840-876

Ludwig (der Deutsche)

 

um

850

Zerfall des Reiches Karl des Großen. Es entsteht u. a. das Teilreich Ostfranken, aus dem dann das Deutsche Reich hervorgehen wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

876-882

 

Ludwig (der Jüngere)

 

 

 

 

 

882-887

 

Karl (der Dicke)

 

 

 

 

 

887-899

Arnulf von Kärnten

 

892

13.07.

Arno von Würzburg (Bischof und Reichsfürst) wird beim Versuch die Sorben zu christianisieren in Klaffenbach bei Chemnitz erschlagen.

 

 

 

 

 

 

 

900

um

900

Die Sorben besiedeln den Miriquidi-Wald, das heutige Erzgebierge, bis hinauf zur heutigen Linie Eibenstock – Schlettau – Zöblitz – Sayda und gründen viele noch heute vom Namen her bekannte Ansiedelungen. 

 

 

 

900-911

Ludwig (das Kind)

 

 

 

 

 

911-918

 

Konrad I.

 

 

 

 

 

919-936

 

Heinrich I.

 

 

 

 

 

 

928- 929

Gründung der Mark Meißen durch Kaiser Heinrich I.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

936-973

Otto I. (der Große)

 

 

um

960

Nach alten Chroniken siedeln Sorbenwenden auf unseren Fluren. Der slawische Name des Baches Zwonica (= klingender Bach) gibt der Stadt Zwönitz den Namen.

 

 

 

 

968

Kaiser Otto I. stiftet das Erzbistum Magdeburg und die nachgeordneten Bistümer Zeitz, Merseburg und Meißen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

973-983

Otto II.

 

974

Unter Otto II. wird das Erzgebirge als Dunkelwald (Miriquidi) erwähnt.

 

 

 

 

976

Altenburg wird urkundlich erwähnt und ist Mittelpunkt des Pleißenlandes, zu dem auch Stollberg gehörte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

983-1002

Otto III.

 

999

In Böhmen regiert Herzog Boleslaw III., gen. Rothaar, und gibt Befehl seine Brüer Jaromir und Adalrich zu töten. Diese wenden sich jedoch Hilfe suchend an Kaiser Heinrich II. und flüchten. Gleichzeitig macht sich Polens Herzog Boleslaw Chrobi daran, wie vorher bereits Schlesien, Mähren und die Slowakei, nun auch noch Böhmen an sich zu reißen. Nachdem dies von Erfolg gekrönt war, setzte er seinen Bruder, einen Trunkenbold und Tyrann, zum Herzog von Böhmen ein.    

 

 

 

1000

um

1000

 

Die deutschen Kaiser haben im Kampf gegen die Bestrebungen der großen Feudalherren zu ihrer wichtigsten Unterstützung sogen. Ministeriale herangebildet. Ehemals waren dies unfreie Bewaffnete, die zu Ritter geadelt und mit Land (Pflege) versehen, ständig einsatz- und kampfbereit waren. Sie werden u.a. auch die Anführer der Besiedelung des Erzgebirges, da sie damit ihre Macht maßgeblich erweitern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1002-1024

Heinrich II.

 

1003

10.02.

Rothaar lädt die Vornehmsten des Landes zu einem Hoffest ein und lässt aus Rache alle niedermetzeln. Der Polenkönig lässt ihn daraufhin gefangen nehmen und „mit glühenden Blechen blenden“. Die Gefangenschaft überlebt Rothaar nicht.

 

 

 

 

1004

Kaiser Heinrich II. lässt den Heerbann in Sachsen, Thüringen und Franken nach Merseburg ausschreiben. Alle Welt glaubte, er würde nun in Polen einfallen.

Er aber durchschritt, von einigen ortskundigen Jägern geführt, mit seinem Heer den dichten Miriquidi-Wald über Chemnitz, Zschopau, Zöblitz, Göttersdorf und Görkau nach Böhmen, überrannte das völlig überraschte, polnisch besetzte Saaz und nahm dann Prag ein. Jaromir wird auf Böhmens Thron erhoben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1024-1039

 

Konrad II.

 

 

 

 

 

1039-1056

Heinrich III.

1050

um

1050

Das deutsche Kaisertum erreicht die Höhe seiner Macht. Durch Machtkämpfe mit der römischen Kirche geht diese jedoch teilweise schnell wieder verloren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1056-1106

Heinrich IV.

 

1089

Der Wettiner Heinrich I. von Eilenburg (1089 – 1103) wird von Kaiser Heinrich IV. mit der Mark Meißen belehnt.

 

1089-1103

Heinrich I. von Eilenburg

(Markgraf von Meißen)

 

1100

ab

1100

Entdeckung reicher Silbererze im heutigen Erzgebirge. Die Deutschen dringen vor und gründen eigene Dörfer und Städte.

 

 

 

 

1103-1123

Heinrich II. von Eilenburg

(Markgraf von Meißen)

 

 

 

 

1106-1125

Heinrich V.

 

1118

Die Salzstraße von Halle nach Böhmen wir erstmalig erwähnt.

 

 Der Naumburger Bischof Udo weiht die Zwickauer Marienkirche, die von der Gräfin Berta Groitzsch, der Schwiegertochter von Siedlerführer Wiprecht von Groitzsch, gestiftet wurde.

In der Stiftungsurkunde werden die Grenzen des Pfarr- und Gaukirchensprengels Zwicowe festgelegt. An der Westgrenze wird ein Ludersberg beschrieben. Dies könnte der heute bekannte Katzenstein bei Gablenz sein. Er war wahrscheinlich ein Orientierungspunkt aus sorbischer Zeit und gehörte zur Straße von Altenburg über Lichtenstein, Oelsnitz, Zwönitz, Preßnitzer Pass von Kaaden nach Böhmen.

 

Der Pass existiert wahrscheinlich bereits  seit der Steinzeit vor ca. 4.000 bis 100.000 Jahren, mindestens aber seit der Bronzezeit und wird seit mind. 1500 Jahren für den Salzhandel nach Böhmen genutzt. Die Salzstraße führte auch über Brünlos nach Dorfchemnitz durch Zwönitz.   

 

 

1122

Friedensschluss zwischen römischer Kirche und Kaisertum. Sofort richten die deutschen Kaiser ihr Augenmerk nach Osten.

 

 

 

 

 

 

 

1123-

1156

Konrad (der Große)

(Markgraf von Meißen)

 

 

 

 

1125-1137

 

Lothar III. von Supplinburg

 

1136

Gründung des Chemnitzer Benediktinerklosters durch Kaiser Lothar.

 

 

 

 

 

1138-1152

 

Konrad III.

 

1141-1155 

Der Kaiser entscheidet, dass die Markgrafen von Meißen zusammen mit dem Grafen von Hartenstein die Voraussetzungen zum Bau einer Kaiserpfalz mit Burg Quedlinburg im Spiegelwald zu schaffen haben. 

 

1150

 

 

 

 

 

 

 

 

1152-1190

Friedrich I. (Barbarossa)

 

1156

Burg Hartenstein wird gebaut.

 

1156-1190

Otto (der Reiche)

(Markgraf von Meißen)

 

 

um

1160

Der Ort Zwönitz wird durch 8 Bauernfamilien aus Franken besiedelt.

 

 

1165-1172

Die Adelsfamilie von Wartha gründet an der Mulde eine Burg, die Waldenburg, und damit die Herrschaft der Waldenburger.

 

 

1168

Große Silberfunde im Erzgebirge. Gründung der Stadt Freiberg, die zum Zentrum des Silberbergbaus wird.

 

 

1170

Burggraf Erkenbert von Starkenberg (auf Stollberg) gibt den Befehl zur Besiedelung der Täler der Würschnitz und Zwönitz.

 

Der „offizielle“ Beginn der Besiedlung des Zwönitztales. Sie Besiedlung fand von Burg Waldenburg und von Chemnitz aus statt. Gründung der Herrschaft (Pflege) Waldenburg, Rabenstein, Stollberg, Wolkenstein. Die Kolonisation wurde durch Reichsministerial-Adlige geleitet: Meinherr von Werben (Hartenstein), die böhmischen Herren von Schönburg (zunächst Glauchau, Lichtenstein, Crimmitschau), die Herren von Wildenfels. 

 

Die Grafschaft Stollberg wird gebildet und vorher vom Waldenburger Gebiet abgetrennt. Die Grenze bildet die alte Passstraße zwischen Naumburg – Zwickau – Preßnitz – Prag (Teilstück Hartensteiner Straße – Zwickau – Preßnitz). 

 

 

1173

Kaiser Friedrich I. Barbarossa veranlasst die meinherischen Grafen von Hartenstein die böhmischen Wege westlich und östlich vom Spiegelwald mit Bauerndörfer zu besetzen und durch Burgen zu sichern.

 

 

1173 07.05.

Kaiser Friedrich I. Barbarossa gründet mit dem Markgrafen von Meißen und dem Burggraf von Hartenstein das kleine Kloster Celle bei Aue. Es kommen Augustinermönche aus Naumburg.

 

 

1179-1188

Kaiser Friedrich I. Barbarossa lässt die Burg Eger der Grafen Vohburg zur Kaiserpfalz ausbauen.

 

 

 

 

 

 

 

1190-1195

Albrecht I. (der Stolze)

(Markgraf von Meißen)

 

1190-1197

Heinrich VI.

 

 

 

1195-1221

Dietrich (der Bedrängte)

(Markgraf von Meißen)

 

 

 

 

1198-1208

Philipp von Schwaben

1200

1200

Silberbergbau in Wolkenstein, Ehrenfriedersdorf, Thum und Geyer.

 

Das deutsche Kaiserreich zerfällt durch innere Kämpfe. Die Markgrafen versuchen unabhängig Länder zu bilden. Zum Beispiel der Grafschaft Schönburg gelingt es seine Unabhängigkeit mehrere Jahrhunderte aufrecht zu erhalten.

Vor allem die Markgrafen von Meißen können, unter steter Expansion nach Süden und Westen, eine über alle Jahrhunderte beständige Staatsform entwickeln.

 

 

 

 

(1198)-1218

Otto VI.

 

1212

Die heutige Stadt Aue wird als Owa erwähnt.

 

 

1214-1221

Stadtgründung von Frankenberg.

 

 

 

 

(1212)-1250

Friedrich II.

 

1220-1225

Der Ort Grünhain (Gruninhain) entsteht zwischen Spiegelwald und den Schatzensteinen.

(Grun = Brandrodung / Hain = Wald).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1221-1288

Regierungszeit Heinrich des Erlauchten. Er erhebt Dresden zum Regierungssitz.

 

1221-1288

Heinrich (der Erlauchte)

(Markgraf von Meißen)

 

 

1225

Die Herren von Schwanditz zu Stalburg (Stollberg) gründen das Dorf an der Zwönitz (Niederzwönitz). Im Gelände der späteren Martinsfelsen (Burgstädtel) wird die Burg Kroenstein und auf dem vorderen Schatzenstein die Burg Quedlinburg gebaut.

 

Bau der ersten Kirche in Stollberg „Maria am Wege“ – Marien- oder auch Totenkirche (der Sage nach sollen sich in dieser Kirche einmal im Jahr die Toten versammeln).

 

 

 

1233

Heidenreich der Ältere übergibt die durch ihn erbaute Burg Grünhain und den Ort an die Zisterzienser. Es wird der Bau des Klosters Grünhain veranlasst. Der Burggraf Meinherr II. von Hartenstein und Meißen überlässt dem Kloster alles Land der mittleren Grafschaft Hartenstein und alle böhmischen Besitzungen.

 

 

1234

Abt Brünig nimmt das Inventar des Klosters Grünhain für das Stammhaus Sittichenbach auf. U. a. werden genannt: Kühnhaide, Dorf Zwönitz (Niederzwönitz), die Burg Kroenstein am böhmischen Wege (nicht aber die Burg Quedlinburg am Elterleiner Weg im Fürstenwald).

 

um 1240

Bau der ersten Kirche in Dorfchemnitz.

 

Bau der ersten Kirche in Zwönitz.

 

 

1241

Markgraf Heinrich (von Meißen) übergibt dem Kloster Buch bei Leising etliche Dörfer, die Hugo miles Waldenberc, Besitzer der Herrschaft Wolkenstein, ausgelassen hatte, darunter Streckewalde (11 Güter). 

 

 

1244

Die Burg Stalburc (Stollberg) wird erstmalig erwähnt.

...Beutha, Lößnitz, Grünhain... gehören zum Bistum Naumburg...

 

In anderem Zusammenhang wird ein Hugo von der Straleburc erwähnt.

 

 

 

 

(1247-1256)

 

1250-1254

(Wilhelm von Holland)

 

Konrad IV.

1250

 

 

 

1252

Burggraf Erkenbert zu Stalburg (Stollberg) fällt über die alte böhmische Straße (Kühnhaide und Bernsbach) in Grünhain ein und streitet mit Abt Brünig (oder Albert?) wegen Straßenrechten an der Route Lichtenstein – Oelsnitz – Oberdorf – Zwönitz.

 

 

 

 

 

 

 

1257-1272

 

(1257-1284)

Richard von Cornwall

 

(Alfons X. von Kastilien)

 

 

 

 

 

 

1273-1291

Rudof I. von Habsburg

 

1286

Der Ort Zschopau wird erstmalig urkundlich erwähnt („Schapha“ oder „Schapa“).

 

 

1287

Erkenbert, Burggraf von Staleburgk, wird in einer Urkunde de Klosters Sornzig erwähnt

 

 

 

 

1288

Hencze miles dictus Kro gibt die Burg Kroenstein (Krähenstein) auf und übernimmt die Berghut auf der Burg Greifenstein und dem gesamten Umfeld (bis 1293 als Burgmann für die Herren von Waldenburg zu Greifenstein).

 

1288-1306

Albrecht II. (der Entartete)

(Markgraf von Meißen)

 

 

 

 

 

 

 

1292-1298

Adolf von Nassau

 

1293

Der Ort Wolkenstein wird erstmalig urkundlich erwähnt.

 

 

1296

Der Priester Dominius Hermanus de Stallburch nennt die Siedlung Stollberg

 

 

1297

28.05.

Eine Urkunde nennt einen Burggrafen Albert von Starkenburg, genannt zu Stalburch. Das Geschlecht wird auch „die Erkenbertinger“ genannt. Die Burggrafen von Starkenberg (genannt nach einem Besitz bei Altenburg) aus Mainfranken waren es, die die Herrschaft Stollberg um 1200 besiedelten. Die Nachfahren führten ebenfalls den Titel von Starkenberg. Es bestanden freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen zum Hause Schönburg.    

 

 

 

 

1298-1308

Albrecht I.

1300

 

 

 

 

 

 

 

 

1306-1324

Friedrich I. (der Freidige)

(Markgraf von Meißen)

 

 

 

 

1308-1313

Heinrich VII. von Luxemburg

 

1311

Herr von Waldenburg, auf Wolkenstein, besitzt Wolkenstein, Geyer, Ehrenfriedersdorf, Thum und Zschopau. 

 

 

 

 

 

 

 

1314-1347

 

(1314-1330)

Ludwig IV. (der Baver)

 

(Friedrich der Schöne von Österreich)

 

1320

Vermutlicher Beginn des Bergbaus in der Gegend um Zwönitz.

 

Raubritterwesen:

In einem Schriftstück des Bischofs von Naumburg wird beklagt, dass Pfarrstellen in Hartenstein, Thierfeld und Beuta lange Zeit unbesetzt und „ohne Einkunft“ blieben, da sie nahe am Böhmischen Walde liegen, wo sie von Raubrittern arg drangsaliert und teilweise zerstört werden. Die Ritter auf der Burg Stein gelten als berüchtigt.

 

Stollberg gehört endgültig zum Besitz der Schönburger

 

 

1323

Stadtgründung von Wolkenstein. 

 

 

 

 

 

 

 

1324-1349

Friedrich II. (der Ernsthafte)

(Markgraf von Meißen)

 

 

1327

Zwickauer Gerichte verbieten den Gebrauch der sorbischen Sprache. Viel genützt hat es nicht – die erzgebirgische Mundart ist bis heute von vielen sorbischen Wörtern und Begriffen durchmischt.

 

 

1338

Eine Urkunde wird von einem Grafen Friedrich des Jüngeren (von Schönburg) „gegeben auf dem Schlosse Stolberg“.

 

 

1343

Stollberg wir als „civitas“ –Stadt- erwähnt. Damit gehört Stollberg zu den ältesten Stadtsiedlungen Sachsens

 

 

1343-1346

Raubritterwesen:

Richter und Geschworene der Stadt Prag beschweren sich mehrmals bei Reuß von Plauen über seine Vasallen Heinz und Günter von Uffenhofen (Rommelsburg im Dorf Weißbach), weil diese Raubritter  Prager Kaufleute, sobald diese Stollberg in Richtung Böhmischer Wald verlassen hatten, „gar arg belästigt und beraubt“ haben.

Weitere berüchtigte Raubritter saßen auf Burg Stein in Hartenstein, der Isenburg und im Raubschloss auf dem Kiefrig.

 

 

1346

Die alte Matrikel vom Bistum Meißen nennt unter den 11 Parochien des Sedes Stollberg u. a. Niederzwönitz und Dorfchemnitz (Dorff Schwenitz und Dorff Kempnitz).  

 

 

 

 

1346-1378

 

(1349)

Karl IV.

 

 

(Guenther von Schwarzburg)

 

 

 

 

 

 

1349-1385

Die Pest haust im Zwönitztal.

 

1349-1381

Friedrich III. (der Strenge)

(Markgraf von Meißen)

 

1350

 

 

 

1365

Kaiser Karl IV. verweilt persönlich auf der Stalburg „Jagens halber“ und findet Gefallen an der Burg.

 

 

um

1367

Die Landgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm von Thüringen verpfänden „die Veste Stollberg mit allen Zubehörungen“ und zahlen die 3000 geliehenen Gulden an den Ritter Heinrich von Trubendingen. Es ist nicht bekannt, wie das zugehen konnte und wofür das Geld gezahlt wurde.

 

 

1367

Die Burggrafen von Starkenberg (Erkenbertinger), Söhne von Friedrich d. J. v. Schönburg, Hermann von Schönburg, Herr zu Crimmitschau und Kaaden (Böhmen) und Bernhard von Schönburg, Herr zu Hassenstein (Hartenstein?), verkaufen nach 4 Generationen Stalburg (Stollberg) und alle Besitzungen an König Wenzel von Böhmen (Sohn von Kaiser Karl IV) für 6000 Schock Prager Groschen (große Prager Pfennige). Stollberg gehört nun als Lehen zur böhmischen Krone und wird für die kommenden Jahre unrühmliches Pfandobjekt für den Geldbedarf von König Wenzel.

 

Dieser Eingriff in Ihr Herrschaftsgebiet gefällt aber den Wettinern überhaupt nicht. Sie erklärten Stollberg kurzerhand zum markgräflichen Lehen – mehr symbolisch als rechtlich.

 

 

 

 

 

 

 

1378-1400

Wenzel von Luxemburg

 

um

1380

Unter König Wenzel von Böhmen war Graf Günther XXIX. von Schwarzburg-Sonderhausen Statthalter auf der Stalburg.

 

 

 

 

 

 

 

1381-1423

Friedrich IV. (der Streitbare)

(Markgraf von Meißen)

 

 

1386

Markgraf Wilhelm I. (?) weist der Witwe Anargs von Waldenburg, Metze, die Herrschaft Scharfenstein mit allen dazugehörigen Dörfern und Besitzungen als Witwensitz zu.  

 

 

1399

Die Stalburg wird bei einer Fehde mit den schönburgischen Junkern hart belagert und schwer beschädigt. Es standen vor den Mauern Herr Heinrich von Plau(en) und Herr Sigismund von Schönburg zu Crimmitscha(u). Das Vorwerk brannte ab. Die Reparaturen kosteten Burggraf Günther von Schwarzburg 80 Schock böhmische Groschen.

Als Trost für die Kriegsschäden an Stollberg verleiht Günther der Stadt das Salzpriveleg. 

 

1400

1400

Stadtgründung von Ehrenfriedersdorf. 

 

1400-1410

Ruprecht von der Pfalz

 

1407

Stadtgründung von Thum. 

 

 

 

 

 

 

 

1410-1411

Jobst von Mähren

 

 

 

1410-1437

Sigismund von Luxemburg

 

1422

29.08.

Kaiser Sigismund verpfändet u. a. die Herrschaft Stollberg an den sächs. Markgrafen (später Kurfürst) Friedrich dem Streitbaren, seinen Bruder Wilhelm und seinen zwei Vettern und Landgraf Friedrich d. J.. Es ging um insgesamt 90.000 Gulden Kriegsaufwand gegen die Hussiten. Da Sigismund natürlich nicht zahlen kann, geht Stollberg wieder zurück an das Haus Wettin, gilt aber immer noch als böhmisches Lehen. Stollberg wird von Vögten verwaltet.

 

 

 

 

 

 

 

1423-1428

 

Kurfürst

Friedrich I. (der Streitbare, vorher Markgraf Friedrich IV.)

 

1425

Die Hussitenkriege beginnen mit der Niederlage der Meißner nach dem Einfall der Hussiten, woraufhin ein großer Schrecken durchs Land ging und überall Befestigungen und Wehranlagen nachgebessert wurden.

Kaiser Sigismund hatte die Last der Kämpfe gegen die Hussiten auf Kurfürst Friedrich abgewälzt. Dieser war aber sicher nicht zu den großen militärischen Strategen dieser Zeit zu rechnen.

 

 

1426

Kurfürst Friedrich erleidet bei Außig eine empfindliche Niederlage gegen die Hussiten.

 

 

1427-1730

Hussitenkriege.

 

1428-1429

Viele Orte des Erzgebirges werden durch Hussiten belagert und verwüstet. 

 

Kurfürst Friedrich belagert Mies und muss schließlich aufgeben. Auf seinem Rückzug werden angeblich 10.000 Mann erschlagen.

 

1428-1464

Kurfürst

Friedrich II. (der Sanftmütige)

 

1429

Unsere Gegend wird durch den Einfall der Hussiten aus Böhmen hart getroffen. Zwönitz wird abgebrannt.

 

Die Klöster Grünhain und Celle werden von den Hussiten zerstört und danach wieder aufgebaut.

 

Die Hussiten dringen über das Gebirge in das Meißner Land ein. Sie verwüsten u.a. Lößnitz, Stadt und Kloster Grünhain, Klösterlein, Schwarzenberg, Crottendorf, Kraxdorf (wurde später als Neundorf wieder aufgebaut), Zwönitz, Elterlein, Schlettau, Sehma, Grahnzahl, Schmalzgrube und Preßnitz.

 

 

 

 

 

 

 

 

1438-1439

 

Albrecht II.

 

1337

Kurfürst Friedrich der Streitbare verpfändet die Vogtei Stollberg an Hans von der Kager, einem bürgerlichen Hauptmann im wettinischen Dienst. Hans hatte Friedrich 1500 Gulden geliehen. „…vnser sloss ampte vnde vogtei mit dem stetchen Stallburgk…“  

 

1440-1493

Friedrich III.

 

1445

Hans Kager nennt im Amte „fünf geistliche Pfarrlehen und ein altare“, das sind die Dorfkirchen Niederzwönitz, Hormersdorf, Dorfchemnitz und Erlbach und die Stollberger Marienkirche. Mit Altar ist die Schlosskirche gemeint.

 

 

1447

Hans von der Kager wird von dem Burggrafen von Eger und Ellnbogen, Ritter Mathias von Lazan abgelöst, da er dem Kurfürsten  5415 rheinische Goldgulden leiht. Mathias war „lieber Rat“ von Kurfürst Friedrich des Sanftmütigen. Aber erst durch den Egervertrag wurde Stollberg erst formell wettinisch.

 

1450

um

1450

Der Zwönitzer Bergbau (Schwerpunkt Eisenerz) erlebt eine Neuauflage. Zwönitz erhält deswegen kurfürstliche Privilegien und wird im 16. Jahrhundert als Bergstädtlein bezeichnet.

 

 

1450-1460

Dorfchemnitzer Hammermühle wird erbaut – heute Sägewerk Weber.

 

 

1455

07.07.

Junker Kunz von Kaufungen entführt die Söhne des Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen, Ernst und Albrecht, aus dem Schloss Altenburg. Damit will er sich gegenüber dem Kurfürsten ein Pfand verschaffen, mit dem er sich im Rechtsstreit wegen der entzogenen Burg Stein zu Hartenstein befindet (wegen Raubritterei). Nach spektakulärer Flucht quer durch unsere Gegend und trotz dass sich Kunz mit seinen Mannen in zwei Gruppen teilte, um wenigstens einen Kurfürstensohn nach Böhmen zu bringen, endet die Entführung mit der Gefangennahme Kunz von Kaufungen am 08.07.1455 durch die Zivilcourage eines Köhlers bei Geyer und beherzter Bürger, der Befreiung von Prinz Albrecht und schlussendlich mit der Hinrichtung von Kunz am 14.07.1455 in Freiberg.

Die Ritter Mosen von Schönfels mit Prinz Ernst verstecken sich nach harter Verfolgung und Verlußt von 14 Mann im Hartensteiner Forst in einem Bergwerkstollen (Prinzenhöhle) und geben Ernst gegen freies Geleit frei.

 

 

um

1460

Im Terminierbuch der Zwickauer Franziskaner Mönche wird Zwönitz als "in foro" (Forum = Markt) erwähnt. Das Stadtrecht ist weitaus älter, was die Ersterwähnung des Dorfes Zwönitz (Niederzwönitz) im Jahre 1447 belegt.

 

 

 

 

 

 

 

1464-1486

Kurfürst

Ernst

(Ernestiner),

(regierte zusammen mit seinem Bruder Albrecht, dem Beherzten)

 

1470

Der Ortsname Elterlein (Altarlein) wird erstmals erwähnt, als unterhalb der befestigten Wegwarte am Böhmischen Steig gelegen.

 

Neue Blüte des Erzbergbaus im Erzgebirge (bis Ende 17. Jahrhunderts). Die Reviere Schneeberg, Annaberg, Joachimsthal und Marienberg werden wieder fündig.  

 

 

1473

07.02.

Stollberg wird vom Bischof von Meißen, Dietrich von Schönberg, gekauft. Er ist durch den aufblühenden schneeberger Silberbergbau reich geworden. Dietrich und seine Neffen Heinrich und Kaspar teilen sich die Herrschaft Stollberg. Bisher besitzt die Familie die Sachsenburg mit Hainichen und das Gut Neukirchen. Letzteres wird für den Zukauf von Stollberg veräußert.

 

 

1473

oder

1474

Anarg VI. von Waldenburg auf Wolkenstein stirbt. Mit ihm stirbt das Geschlecht der Waldenburger aus. Es gibt keinen männlichen Erbe. Wolkenstein wird kurfürstliches Amt.   

 

 

1475

Der Abt Johannes Funke des Zisterzienserklosters Grünhain verleiht Zwönitz Siegel und Wappen (Sigillum Opdi Zcvenicz). Die Bezeichnung Opdi (oppidum) verrät: Stadt ohne Mauer. Das Wappen zeigt einen Sittich auf dem Dreiberg.

 

 

1476

Dietrich von Schönberg stirbt. Die Herrschaft Stollberg fällt an Heinrich von Schönberg. Sein Bruder Kaspar erhält die Herrschaft Sachsenburg.

Heinrich vergrößert Stollberg durch Zukäufe: Jahnsbach, Oberdorf, 1499 Niederzwönitz, das an das Kloster Grünhain verpfändet war, Teile von Thum.

 

 

1478

Dorfchemnitz ist für 3 Jahre an das Kloster Grünhain verpfändet, da Heinrich von Schönberg ein Darlehen von 1000 Gulden beim Abt aufnehmen musste.

 

 

1485

Niederzwönitz wird durch die Leipziger Teilung albertinisch und untersteht der herzoglichen Herrschaft Stollberg, während Zwönitz ernestinisch kurfürstlich wird.

Am 26.08 wird Zschopau vom Amt Wolkenstein getrennt und kommt an das Amt Schellenberg (Augustusburg). Bei der Erbteilung der Kurlande Sachsen wird am 29.08. die Herrschaft Wolkensteins der Mark Meißen zugesprochen (Herzog Albrecht).

 

Teilung Sachsens zwischen Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht. Ernestinisches Sachsen (Kursachsen): Residenz Wittenberg, Besitzungen mittleres und südliches Thüringen, Franken, Vogtland, Teile des Pleißenlandes.

Albertinisches Sachsen (Herzogtum Sachsen): Residenz Dresden, Besitzungen Mark Meißen, Nordthüringen, Leipzig.

 

 

 

 

 

 

 

1486-1525

Kurfürst

Friedrich II. (der Weise)

(Ernestiner)

 

 

 

1493-1519

Maximilian I.

 

1498

Entdeckung der Heilwirkung der Quelle „Guter Brunnen“ in Niederzwönitz.

 

1500

 

 

 

1505

Heinrich, der Bruder Herzog Georgs des Bärtigen, erhält nach dem „Brüderlichen Vertrag zu Leipzig“ die Ämter Freiberg und Wolkenstein. Damit wird eine weitere Teilung des Erblandes vermieden. Er baut die Burg Wolkenstein in ein Wohnschloss um. 

 

 

1507

Heinrich von Schönberg stirbt. Stollberg erbt sein jüngster Sohn Friedrich.

 

 

1515

Das für Günsdorf zuständige Gerichtsbuch der Stadt Zwönitz erwähnt erstmalig den Namen dieses Dorfes.

 

 

 

 

 

 

 

1519-1556

Karl V.

 

1521

Gründung der Bergstadt Marienberg durch Herzog Heinrich den Frommen. 

 

 

 

 

 

1525

Bauernkrieg:

Aufständische Bauern zustören Zwönitz durch Brandschatzung.

 

Bauernkrieg:

In unserer Gegend sind es vor allem Bergleute und natürlich Bauern, die jedoch frühzeitig, um schlimmeres zu verhindern, mit den kurfürstlichen Amtmännern in Verhandlung sind. 12 Artikel sollten anerkannt werden, worin es hauptsächlich um geistige Befreiung (in den Kirchen sollte in deutsch gepredigt werden), um Milderung der Frondienste und freie Jagt zur Abwendung des extremen Wildschadens ging. Der Amtmann von Wolkenstein berichtete dem Kurfürsten: „Die Bauern raseten ein weinig.“. Die Anführer endeten mit dem Halsgericht auf den Marktplätzen – es mangelte an einheitlicher Leitung.

 

1525-1532

Kurfürst

Johann (der Beständige)

(Ernestiner)

 

1529

Reformation in Zwönitz da es kurfürstlich/ernestinisch war,
Da Niederzwönitz herzoglich/albertinisch war, erfolgte dort erst 1539 die Reformation

 

Lutherische Kirchenvisitation in Zwönitz.

 

 

 

 

 

 

 

1532-1547

Kurfürst

Johann Friedrich (der Großmütige)

(Ernestiner)

 

1533

Sohn und Erbe Heinrichs, Friedrich von Schönberg erwirbt Gelenau.

 

 

1537

Das Gasthaus "Roß" an der Böhmischen Salzstraße wird erbaut.

 

 

1539

Reformation in Sachsen.

 

 

1540

Matern Greff gründet auf der Wüstung eines Hammerwerkes eine Papiermühle.

 

1542

Die erste Mühle im Ort Dorfchemnitz wird erbaut – später „Günther-Mühle“, heute „de Miehl“ der Familie Jähn. Die Besitzer der alten Bauerngüter in Dorfchemnitz und Hormersdorf sind ab jetzt urkundlich, so auch das spätere „Uhlmann-Gut“ in Dorfchemnitz.

 

 

1545

Zwönitz erhält das Marktrecht.

 

 

1546

Friedrich von Schönberg stirbt. Stollberg geht an seine Söhne Heinrich (III.), Jakob und Valentin. Heinrich (III.) erwirbt Meinersdorf.

 

 

 

 

 

1547

Schlacht bei Mühlberg. Kurfürst Johann Friedrich wird gefangen genommen. Herzog Moritz erhält die Kurwürde und das Herzogtum Sachsen Wittenberg (1548). Durchführung einer umfassenden Verwaltungsreform ( Hofrat, Ämter, Kreise).

 

1547-1553

Kurfürst

Moritz

(Albertiner)

1550

 

 

 

 

 

 

 

 

1553-1586

Kurfürst

August I.

(Albertiner)

 

1564-1596

„Geringer“ Bergbau in Dorfchemnitz. Folgende Erzgruben sind bekannt:

1564 „St. Georg“ und „Hilfe Gottes

1570 „St. Andreas“

1580 „St. Ludwig“

1596 „Erzengel Gabriel“

1564

07.03: der kurf. Rat Heinrich III. von Schönberg-Stollberg stirbt. Er war der letzte eigenständige Besitzer. Obwohl außerordentlich wohlhabend, verkaufte Heinrich Stollberg  mit allen Besitzungen noch kurz vor seinem Tod für die gewaltige Summe von 74.222 Gulden an Kurfürst August I. (außer Niederzwönitz und Dorfchemnitz), angeblich um Erbstreitigkeiten zu vermeiden. Allerdings verhandelte August I. bereits über ein Jahr mit Heinrich über den Verkauf. Die Schönberger ziehen sich auf ihr niederzwönitzer Rittergut zurück. .

Stollberg wird zum kurfürstlichen Amt umgewandelt und von einem Amtsschösser verwaltet.

 

Stollberg untersteht Kurfürst August direkt. Die umliegenden Wälder dienen der Befriedigung seiner Jagdleidenschaft. Die Ortschaften sind damit schwer belastet.  

 

 

 

 

 

 

1564-1576

Maximilian II.

 

1568

Papiermühle Niederzwönitz erstmalig erwähnt – spätere „Wintermann-Mühle“.

 

 

1568-1573

Das kurfürstliche Jagtschloss Augustusburg wird gebaut. Für die bislang als  Jagtschloss genutzte Stalburg ist kein Geld vorhanden. Sie verfällt.

 

 

1572

Die Schuhmacherinnung in Zwönitz wird bestätigt. 1610 gab es 15 Meister,
1771 zählte man 56 und 1846 gar 84 Meister.
Man Spricht von einer Schuhmacherstadt

 

 

 

 

 

 

 

1576-1612

Rudolf II.

 

1585

"Pfüllers Mühlchen" - spätere Knochenstampfe - in Dorfchemnitz wird errichtet.

 

 

 

 

 

 

 

1586-1591

Kurfürst

Christian I.

(Albertiner)

 

 

 

1591-1611

Kurfürst

Christian II.

(Albertiner)

1600

 

 

 

1602

Schloss Stollberg brennt ab.

 

 

 

 

 

 

1611-1656

Kurfürst

Johann Georg I.

(Albertiner)

 

 

 

1612-1619

Matthias

 

1618-1648

Dreißigjähriger Krieg.

 

 

 

 

1619-1637

Ferdinand II.

 

1625-

1680

Die Pest im Zwönitztal.

 

 

1632

Für unsere Gegend beginnt eine schwere Zeit: Die Zwönitz und Umgebung leidet im Dreißigjährigem Krieg unter Gefechten, Plünderungen und Brandschatzungen. - Der Rechtsgelehrte Samuel von Pufendorf wird im Pfarrhaus Dorfchemnitz geboren. Die dortige Grundschule trägt seinen Namen.

 

Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg:

Kaiserliche Kroaten zünden in Dorfchemnitz mehrere Häuser an.

 

 

1634

Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg:

Erboste Dorfchemnitzer locken 6 plündernde Landknechte und ein Soldatenweib in den Wald und erschlagen alle.

 

 

1636

Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg:

Schweden bringen den Dorchemnitzer Gerichtsschöppen und einen Bauern um.

 

 

 

 

 

 

 

1637-1657

Ferdinand III.

 

1648

Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg:

Kriegsende. In Dorfchemnitz liegen 7 Bauergüter und das Erbgericht wüst. Zusätzlich durch die Pest verursacht, beträgt die Einwohnerzahl weniger als 200.

 

 

1648

Der Westfälische Friedensschluß vom 24. Oktober beendet den Dreißigjährigen Krieg. Vorher noch Kämpfe im Erz­gebirge, Raub, Mord und Plünderung durch Banden und Marodeure. Letztes Gefecht auf sächsischem Boden am 15. Januar 1648 bei Thum. Ein Freibeutertrupp unter ei­nem ehemaligen kaiserlichen Offizier, genannt der „blinde (einäugige) Valentin", raubte und plünderte in Sachsen und Thüringen. Sie hatten Leipziger Kaufleute überfallen, zehn von ihnen getötet, reiche Beute gemacht und wollten bei Burkhardtsdorf erneut Fuhrleute berauben. Kursächsische Soldaten aus Annaberg stellten sie bei Thum zum Gefecht. Es gab Tote und Verwundete auf beiden Seiten. Der „blinde Valentin" konnte mit dem Rest seiner Schar nach Böhmen entweichen.

 

1650

 

 

 

1650

22.07.

Friedensdankfest im Kurfürstentum Sachsen.

 

1650

Einführung des Gesindezwangsdienstes.

 

 

1653-

1654

Das Oelsnitzer Rittergut geht von den schönburgischen Grafen zu Hartenstein in den Besitz der Schönburger von Glauchau, Waldenburg und Lichtenstein über. Die Unter­tanen in den Dörfern Oelsnitz, Lugau, Nieder- und Ober­würschnitz müssen das im Krieg zerstörte Rittergut in Fron­arbeit wieder aufbauen.

 

 

 

 

1653-

1659

Wiederaufbau der 1633 zerstörten Stollberger Jacobikirche. Ein hölzerner Glockenturm neben der Kirche muß noch lange als Provisorium dienen.

 

 

 

 

1654

Die Thalheimer bitten wegen der Kriegsfolgen um Erlaß der
Steuern. Sie brauchen nur den vierten Teil zahlen.

Schlägerei auf dem Stollberger Jahrmarkt. — In Oelsnitz Prozeß gegen die Hexe Justine.

 

 

 

 

1654-

1656

Bauernaufstand im Oelsnitzer Rittergutsbezirk. Fronverweigerungen und Pfändung von Vieh. Die Bauern verlieren den angestrengten Prozeß beim Leipziger Oberhofgericht. Der Vorsitzende des Oelsnitzer Bauernsyndikats Salomon Jung­hans wird mit Landesverweis bestraft, dann zu einer Geld­strafe begnadigt.

 

1656-1680

Kurfürst

Johann Georg II.

(Albertiner)

 

1654-

1661

Bauernunruhen in der schönburgischen Herrschaft Lichtenstein. Klage der Bauern vor dem kaiserlichen Kammerge­richt in Speyer. Nach einem bewaffneten Zusammenstoß am 20. Juli 1661 auf der Hohndorfer Höhe Unterwerfung und Demütigung der Bauern. Harte Bestrafung der Rädels­führer.

 

 

 

 

1657

Ursprung schafft ein Gemeindesiegel an. — Letzter Stein­adler bei Niederdorf erlegt.

 

 

 

 

 

 

1658-1705

Leopold I.

 

1660

Kurfürst Johann Georg II. bestätigt Gablenzer Dorffrei­heiten.

 

1662

Prozeß der Meinersdorfer wegen der Unterhaltung der Jahnsdorfer Kirche. — Gründung der Zwönitzer Weber­innung.

 

 

1663

Bau des Stollberger Kuttelhofes (Schlachthof).

 

1665

Kurfürst Johann Georg II. macht auf einer Reise zur Jagd in Stollberg Station und empfängt Huldigungen der Bürger­schaft.

 

 

1666

Streit wegen des Kirchsteigs zwischen Thalheim und Gorns­dorf.

 

 

1667

Großer Stadtbrand in Zwönitz mit Vernichtung der St.-Trinitatis - Kirche, des Rathauses und der inneren Stadt. Zwönitz erhält einen vereidigten Nachtwächter.

 

 

1667

Der Stollberger Rat läßt vor dem Rathaus einen Prangerstein für „zänkische Weiber" aufstellen. Auf dem Friedhof stand schon ein hölzerner Pranger für Sünder des Fluchens und gotteslästerischer Reden.

 

 

1668

Gründung der Stollberger Apotheke „Zum Propheten Da­niel" durch den Apotheker Daniel Götze.

 

 

1669

Die 1592 vom Kurfürsten an die Schönburger verkauften 20 ehemaligen grünhainischen Untertanen von Oelsnitz führten ein Siegel  mit den sächsischen Kurschwertern an. Das Siegel wird  konfisziert, die Urheber empfindlich bestraft.

 

 

1670

Erneuerungsarbeiten an der Thalheimer Kirche bis 1672.

 

 

1670-

1687

Prozess von Bergwerksbesitzern gegen das Arsenikmonopol  der Gifthütte bei Hormersdorf.

 

 

1671

Der Eisenhammer Dorfchemnitz wird nach seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg erstmals wieder als in Betrieb befindlich erwähnt. — Neuaufbau der Zwönitzer Ham mermühle als Zain- und Waffenhammer.

 

 

1671-

1673

Der Grundherr von Neukirchen-Klaffenbach Dietrich von  Taube setzt als kurfürstlicher Kanzler gegen den Widerstand des Chemnitzer Rates durch, daß Neukirchen und  Burkhardtsdorf das Marktrecht erhalten und zu Markt flecken werden.

 

 

1672

Die schönburgische Herrschaft Hartenstein läßt auf dem  noch unbesiedelten „Raum" das Wirts- und Einnahmehaus  Grüne Tanne errichten. In den folgenden Jahren entsteht  am Gasthof die Häuslersiedlung Raum.

 

Der Schneeberger Bildhauer Johann Heinrich Böhme der  Ältere schnitzt das Epitaph für den verdienstvollen Stollberger Bürgermeister Ernst Höckner (1610-1669).

 

 

1673

Zwönitzer Bürger rebellieren gegen ihre Stadtobrigkeit, an  deren Spitze kein Bürgermeister sondern ein vom Amt er nannter Richter mit Schöppen steht. Die verängstigten  Stadtväter ziehen sich nach Burgstädtel auf Elterleiner Flur  zurück und bitten den Kurfürsten um Hilfe.

 

 

1674

Neue Bauernunruhen im Schönburgischen.  Soldaten eines  kaiserlichen Regiments werden ins Quartier gelegt und  plündern. Viele Bauern flüchten in die Wälder.

 

Die Stollberger Weißbäckerinnung erhält ihre Bestätigung.

 

 

1675

Das Rittergut Oelsnitz kommt durch Erbschaft in die Hände der schlesischen Grafen von Promnitz.

 

Ende Juni Unwetter und große Wasserfluten. In Nieder würschnitz reißt der Damm des Großen Teiches. Menschen  und Tiere ertrinken. Wassernot auch im Gablenztal. Der  Stadt Stollberg werden die Steuern erlassen.

 

 

1676

Höhepunkt der Bauernunruhen im Schönburgischen. Bau­ernschlacht von Jerisau bei Glauchau. Militär schlägt am 29. März einen schlecht bewaffneten Bauernhaufen nieder. Vier Bauern werden getötet, 40 verletzt, 95 in den Lichten­steiner Kerker geworfen. Vergebliche Hilferufe der Bauern an den Kaiser. Weiterer Truppeneinsatz bis zur endgültigen Niederwerfung des Aufstandes 1681.

580 Flüchtlinge und Bettler ziehen 1676 durch die Stadt Stollberg. Jeder erhält aus der Almosenkasse 6 Pfennige.

 

 

1677

Die Hohndorfer Gemeinde verklagt den Gersdorfer Schä­fer.

 

 

1678

Wegen Einfuhr fremden Bieres „Bierkrieg" zu Auerbach. Schlägerei zwischen den Dorfbewohnern und einem be­waffneten Stollberger Aufgebot.

 

 

1680

Da die Pest wieder in einigen sächsischen Gegenden wütet, wird für den 25. November eine Landtagssitzung des erzge­birgischen Kreises in Stollberg anberaumt. Während der Vorbereitungen bricht die Seuche bei einer Stollberger Bäckerfamilie aus, von der Oederaner Bürgermeisterstoch­ter anläßlich einer Hochzeitsfeier eingeschleppt. Alle Be­wohner des Pesthauses sterben, die Tagung muß ausfallen. Stollberg behält jahrelang den schlechten Ruf als Peststadt. Das Auerbacher Kirchschulgebäude brennt ab.

 

1680-1691

Kurfürst

Johann Georg III.

(Albertiner)

 

1681

Stollberg wird Garnison eines kleinen Chemnitzer Trup­penteils. Auch in Zwönitz werden Soldaten stationiert, die reihum unterzubringen sind.

 

 

1682

Erneut Streit zwischen Meinersdorf und Jahnsdorf wegen kirchlicher Angelegenheiten.

 

 

1683

Soldaten aus den kleinen Garnisonen Stollberg und Zwönitz nehmen am Feldzug sächsischer Truppen zur Befreiung Wiens von der Türkengefahr teil.

Vor dem Stollberger Gasthof Weißes Roß am Markt wird eine Postmeilensäule errichtet.

 

 

1684

Am B. Januar Dankfeste in allen Kirchen anläßlich des Sieges über die Türken.

In Stollberg Zwangseinquartierungen von Reitersoldaten wegen Steuerrückständen.

 

 

1684

Der Eisenhammer Thalheim wird erstmals urkundlich bezeugt.

 

 

1687

21.05.

Ein Brand zerstört große Teile der Stadt Zwönitz einschließlich Kirche, Pfarre, Rathaus, Schule und Hospital.

 

 

1689

Gründung der Oelsnitzer Leinen-, Zeug- und Wollenweber­innung.

 

 

1690

Die promnitzische Rittergutsherrschaft von Oelsnitz läßt an der stark befahrenen Hohen Straße ein Wirtshaus errich­ten, „Promnitzer" genannt.

In Auerbach und Umgebung Einquartierung von Soldaten, die vom Feldzug aus Frankreich heimkehren.

Die Pferdefronbauern von Thalheim verlangen, daß sich auch die Häusler an der Pfarr- und Schulfrone bei Bau­arbeiten beteiligen.

 

 

1690-

1691

Da die kurfürstliche Einnahmestelle in Stollberg von Fuhrleuten auf „Schleichwegen" umgangen wird, läßt das Amt Stollberg auf einem Streifen kursächsischen Landes ober­halb von Zschocken ein Zoll-, Wegegeld- und Geleitein­nahmehaus errichten, später mit Gastwirtschaft allgemein „Zollhaus" genannt. Durch die Umleitung des Verkehrs erleidet das Stollberger Gewerbe große Einbußen.

 

 

1691

Das 1633 schwer beschädigte und notdürftig reparierte Stollberger Rathaus bricht zusammen.

 

1691-1694

Kurfürst

Johann Georg IV.

(Albertiner)

 

1692

Vollendung des Neubaues der Zwönitzer Trinitatiskirche. 1688 war eine Christmettenfigur, das Zwönitzer „Born­kindl" geschaffen worden.

Das Amt Hartenstein setzt in der neuen Siedlung Raum einen Dorfrichter und Schöppen ein.

 

 

1693-

1700

Neubau des Stollberger Rathauses. Wegen fehlender Gelder kann die Ratsstube erst am 15. Mai 1700 eingeweiht werden.

 

 

 

 

1694-1733

Kurfürst

Friedrich August I. (der Starke, zugleich König August II. von Polen)

(Albertiner)

 

1694

26.10.

Der 1632 im Dorfchemnitzer Pfarrhaus geborene Samuel Pufendorf, bedeutender Denker und Historiker, später geadelt und in den Freiherrenstand erhoben, stirbt am 26. Oktober in Berlin.

 

 

1696

Der Beuthaer Pferdehändler und vormaliger Wirt der Grü­nen Tanne in Raum Nicol List erschießt in der Johannisnacht bei seiner versuchten Festnahme zwei Hartensteiner

Bürger, wird flüchtig und das Oberhaupt einer in ganz Deutschland berüchtigten Räuberbande.

 

 

1697

Erneuerung des Lugauer „Kirchentores", später Glocken­turm genannt.

 

 

1698

Streifzug von Dragonern gegen Räuberbanden in den schön­burgischen Wäldern.

 

 

1699

23.05.

Der Räuberhauptmann Nicol List wird mit fünf seiner Kumpane in der lüneburgischen Stadt Celle auf fürchterliche Weise hingerichtet.

 

1700

 

 

 

1700

Die Herren von Schönburg werden vom Kaiser als Reichs­grafen bestätigt.

Auf den Schafstegen am Steinhübel wird ein Gelände von der Oelsnitzer Rittergutsverwaltung in Parzellen aufgeteilt und mit Häuslern besiedelt. Es entsteht der Ort Schafstegen, seit 1781 Neuwiese genannt.

 

 

1700

Im Herbst dieses Jahres treiben Viehhirten die Jahnsbacher Dorfherde zu nahe an die Hormersdorfer Gifthütte auf verseuchten Boden. Alle Tiere verenden.

 

 

1701-

1706

In der Zeit des Nordischen Krieges Truppendurchmärsche 1706 von Einheiten der verschiedenen Kriegsparteien.

 

 

1701

Unter August dem Starken werden im Amt Stollberg verschiedene Naturalabgaben, Frondienste und Schafhutungsrechte in Geldleistungen und in jährlichen Erbzins umgewandelt.

 

 

1702

Der Dresdner Akzise-Rat Gottlieb Friedrich Nester erwirbt vom Kurfürsten das Kammergut Stollberg für 10 000 Gul­den.

 

 

1702

Dem Eisenhammerwerk Thalheim wird das Brau­recht gewährt.

 

 

1704

Erstmalig tritt auf einem Lehnschein die Bezeichnung Schloß Hoheneck statt Stollberg auf.

Erbstreit um das Rittergut Oelsnitz. Durch eine handstreich­artige Aktion sichern sich die schönburgischen Grafen von Lichtenstein das promnitzische Erbe.

 

 

 

 

1705-1711

Joseph I.

 

1706

Die Grafen von Solms-Wildenfels, die auch in Oelsnitz einzelne Güter besitzen, geben gegen Steuervorrechte ihre souveräne Stellung im Kurfürstentum Sachsen auf. Durch Abtrennung von 40 Acker Landes vom Kammergut Hoheneck entsteht das Häuslerdorf Hoheneck mit Parzellenflur. Bau der Schäfereischenke, des späteren Gasthofes Sonne.

 

 

1706-

1707

Nordischer Krieg.

 

 

1706

Als erste Verkehrsverbindung der Gegend wird die Hofer 1712 Straße zwischen Chemnitz und Zwickau als Chaussee mit einem festen Belag versehen.

 

 

1708

Stadtbrand in Zwönitz. Auch das Rathaus und die Schule werden eingeäschert. — Erneuerung der Hormersdorfer Kir­che.

 

Ein bei Lichtenstein angeschossener Bär wird im Walde bei Lugau zur Strecke gebracht.

 

 

1709-

1711

Ablösung von Frondiensten gegen Geld in der Herrschaft Lichtenstein und im Rittergutsbezirk Oelsnitz. Abschaffung der Lichtensteiner Schäferei.

 

 

1710

Die nach dem Stadtbrand neu erbaute Zwönitzer Schule wird bezogen.

 

 

 

 

 

 

 

1711-1740

 

Karl VI.

 

1711

Neufassung der Quellen des Guten Brunnens im Streitwald. Letzte große Wolfsjagd mit Beteiligung von 477 Jägern und Treibern bei Burgstädtel im Walde zwischen Zwönitz und Elterlein.

 

 

1712

Neubau des Zwönitzer Rathauses. Erneuerung der St. Bla­siuskirche in Niederzwönitz. — Errichtung eines neuen Pfarr­hauses und einer neuen Schule in Hormersdorf.

 

 

1713

In Stollberg findet ein Getreidemarkt statt, weil in Böhmen erneut die Pest ausgebrochen ist, die Grenze gesperrt wurde und die Gebirgsbevölkerung mit Brotgetreide versorgt wer­den muß.

 

Sehr früher Kartoffelanbau für Oberwürschnitz bezeugt.

 

 

1715

Entstehung der Spätsiedlung Streitwald.

 

Razzia von Militär und aufgebotenen Bürgern gegen Räu­berbanden in den Wäldern.

 

 

1716

Der Graf von Solms-Wildenfels läßt an der Hohen Straße südlich von Lichtenstein eine Schenke bauen, an der sich das Häuslerdorf Heinrichsort entwickelt.

 

 

1717

Der Zwönitzer Rektor Junghanß veröffentlicht eine Schrift über Heilerfolge des Guten Brunnens.

 

Gründung der Stollberger Tischler-, Zimmerer- und Mau­rerinnung.

 

 

1718

Bierstreit des Promnitzerwirtes mit dem Zwickauer Rat.

 

 

1719

Der Lucasjahrmarkt kann endlich am 19. Oktober als zwei­ter Stollberger Jahrmarkt durchgeführt werden. Eine Privile­gierung dafür lag schon länger vor.

 

 

1724

Abriß der alten und Bau einer neuen Kirche in Oelsnitz. Im Stollberger Gasthof Weißes Roß am Markt wird eine Posthalterei eingerichtet.

 

 

1724-

1742

Jahrelanger Streit im Oelsnitzer Rittergutsbezirk wegen der lästigen Schaftrift. Ein neu formiertes Bauernsyndikat klagt vor kursächsischen Gerichten.

 

 

1726

Der alte Erzbergbau zwischen Hormersdorf, Auerbach und Gornsdorf erfährt eine Wiederbelebung. — Die Hormers­dorfer Kirche erhält einen Turm.

 

 

1727

Eine schönburgische Verordnung weist an, bei Kindtauf­feiern und Patengeschenken weniger Aufwand zu treiben.

 

 

1728

In Zwönitz wird eine Postmeilensäule aufgestellt und das Hospital neu errichtet.

 

Der Hohenecker Gutsherr Nester gerät in Konkurs.

 

Am Neuwieser Steinhübel läßt die Oelsnitzer Rittergutsherrschaft vergeblich nach Edelsteinen schürfen.

 

 

1729

Letzte Hinrichtung in Stollberg. Anna Maria Streubel wird am Hochgericht nahe des Galgenholzes wegen Ehebruch und Kindesmord mit dem Schwert geköpft.

 

 

1730

Nach Stollberg kommt eine Kompanie des Zwickauer Regi­ments in Garnison. Zwangsrekrutierungen in den benach­barten Dörfern.

 

Ein Stollberger Bäcker erhält die Abbau­berechtigung auf Zinnerz und den Bau eines Pochwerkes am unteren Querenbach.

 

 In Thalheim wird Melchior Hahn als erster Strumpfwirker genannt.

 

 

1732

Durchzug von Glaubensflüchtlingen aus dem Salzburger Land.

 

 

 

 

1733-1763

Kurfürst

Friedrich August II. (zugleich König August III. von Polen)

(Albertiner)

 

1735

Auf den Mitteldorfer Zechen Segen Gottes, Einigkeit, Jun­ger Johannes und St. Israel wird nach Silber und Quecksil­ber geschürft.

 

 Die Oelsnitzer Schäferei brennt nach Brand­stiftung ab.

 

 

1737

Am 19. Juli werden in der Burkhardtsdorfer Kirche wäh­rend des Gottesdienstes der Müller Christoph Lang und der Lehnrichter Canzler tödlich vom Blitz getroffen.

 

 

1738

Nächtlicher Überfall am 25. Oktober durch eine Räuber­bande auf das zum Amt Stollberg gehörende Zollhaus bei Zschocken.

 

 

1739

Bau der Pfarre von Dorfchemnitz.

 

 

1740

Ein Vertrag (Rezeß) zwischen den Schönburgern und dem Kurfürstentum Sachsen engt die Reichsunmittelbarkeit und die Souveränität der Schönburger empfindlich ein. Seit die­ser Zeit unterscheidet man zwischen den Schönburgischen Lehns- und Rezeßherrschaften.

Ein ganzes Jahr lang verweigern die Oelsnitzer die Fron­dienste, die ihnen neu aufgebürdet worden waren.

 

 

1741

Meister Johann Friedrich Grabner kauft die große Mühle in Mitteldorf, die seitdem Grabnermühle heißt.

 

 

 

 

1742-1745

 

Karl VII. Albrecht

 

1743

Am 1. Juni erhält die Stollberger Schützengesellschaft ihre Statuten.

 

 

1744

Entstehung der Knochenstampfe Dorfchemnitz aus einer bisherigen Mühle.

 

 

1744-

1746

Während des zweiten Schlesischen Krieges ständige

Trup­penbewegungen mit Forderungen nach Naturalleistungen,

Geldkontributionen und Zwangsrekrutierungen durch die

Preußen.

 

 

 

 

1745-1765

Franz I. Stephan

 

1745

Erste Strumpfwirker werden in Meinersdorf und Gornsdorf genannt.

 

Hochwasser im Zwönitztal.

 

 

1746

In Thalheim heiratet der Pfarrer Hochmuth die Schwester des Dichters Gellert, der aus diesem Anlaß mit Versen gratuliert.

 

 

1747

Einweihung der erneuerten Auerbacher Kirche.

Repara­tur der Postmeilensäule an der Chemnitzer Straße in Stoll­berg.

 

Im Hartensteiner Wald wird der letzte Bär erlegt.

 

 

1748

Beschwerde des Thalheimer Schulmeisters, daß Kinder nicht

zur Schule kommen und die Eltern kein Schulgeld bezahlen.

 

 

1749

Die Oelsnitzer Bauern erreichen, daß die Hutungstermine

der Schafherde des Rittergutes eingeschränkt werden.

 

Bau eines neuen Kirchturms in Thalheim.

 

1750

 

 

 

1750

Eine Kleiderordnung im Kurfürstentum Sachsen weist Einschränkungen für die niederen Stände und die Verwendung heimischen Materials an.

 

 

1752

Der sächsische Staat kauft das Gut Hoheneck zurück.

 

 

1756-1763

Der Siebenjährige Krieg bringt Leid und drückende Lasten über Sachsen. Ständig Durchmärsche von Truppen der

Kriegsparteien. Plünderungen und Gefechte.

 

 

1756

Das in Chemnitz stationierte II. preußische Korps unter Herzog Ferdinand von Braunschweig quartiert Kavallerie in den Dörfern südlich der Stadt ein, so in Neukirchen, Klaffenbach, Leukersdorf und Einsiedel. Zwangsrekrutie­rungen für das preußische Heer. Sächsische Deserteure, die von Stollberger Bürgern bewacht werden müssen, flüchten am 31. Oktober in der Nähe von Oederan. Die Stollberger Wächter werden bestraft, der Chemnitzer Bürgermeister kommt in Festungshaft.

 

 

1757

Der preußische König Friedrich II. läßt mit Gewalt Solda­ten werben. 640 Rekruten aus der Gegend werden in Chem­nitz streng bewacht. Am 5. Mai brechen hundert von ihnen aus. Es gibt Tote und Verwundete. Vier Soldaten werden hingerichtet. Im August rücken österreichische Truppen unter General Laudon in die Gegend ein, die sich später wieder auf Vorpostenstellungen bei Lößnitz und Hartenstein zurückziehen.

 

 

1758

Verschiedene Verbände marschieren durch. Am 3. August Gefecht zwischen Lichtenstein und dem Mülsengrund. Die Preußen verlangen Naturallieferungen in ihre Magazine in Chemnitz, Zwickau und Lichtenstein.

 

 

1759

Großes Feldlager der preußischen Armee zwischen Harten-stein und Zschocken. Gefecht am 26. Mai bei Aue mit den Österreichern, in die Heimatgeschichte als „Auer Schlacht" eingegangen.

 

 

1760

Am 2. Februar Scharmützel zwischen Preußen und Öster­reichern bei Mülsen. Am 21. November zieht die Reichs­armee, mit den Preußen kämpfend, auf der Hofer Straße von Oberlungwitz über Lichtenstein zum Mülsengrund.

 

 

1761

Nach dem Rückzug der Preußen wird die gesamte Gegend von den Österreichern besetzt. Die Bauern müssen Spann‑

dienste für die abziehenden Preußen leisten und kommen erst am Ende des Sommers wieder heim.

 

 

1762

Erneuter Vorstoß preußischer Truppen nach Mittelsachsen. Reitergefecht zwischen österreichischen Husaren und preu­ßischen Dragonern zwischen Hohenstein und Wüstenbrand.

Am 1. Dezember reist Friedrich der Große selbst von Ho­henstein über Lichtenstein nach Zwickau.

 

 

 

 

1763

Kurfürst

Friedrich Christian

(Albertiner)

 

 

 

1763-1806

Kurfürst

Friedrich August III. (der Gerechte)

(Albertiner)

 

1763

Zu Jahresanfang plündern preußische Soldaten im Stoll­berger Gebiet und rauben die Hospitalkasse der Stadt mit 500 Talern Inhalt. Am 15. Februar Friedensschluß von Hubertusburg. Feier des Friedensfestes am 21. Mai.

Die alte Lugauer Kirche wird grundlegend erneuert.

 

 

1764

Am 20. April wird in Stollberg Rudolf Ackermann geboren, der als Erfinder, Kunstsammler und Verleger in England Weltberühmtheit erlangt und später zum Wohltäter seiner Heimatstadt wird.

 

 

 

 

1765-1790

Joseph II.

 

1766

Der dritte Stollberger Jahrmarkt findet als Fastnachtsmarkt statt.

 

 

1767

In Leukersdorf läßt der Gutsherr Fuchs auf einer parzellier­ten Fläche einen Anbau mit Häuslerstellen errichten, die Neue Gasse, auch Fuchsgasse genannt.

 

Am 2. Oktober Hinrichtung des Henkerknechtes der Rau­mer Meisterei Christian Weise in Hartenstein wegen Mor­des an dem Scharfrichter.

 

 

1770-

1772

Durch Unwetter mehrere Mißernten, Teuerung, Seuchen und hohe Sterblichkeit unter der Bevölkerung.

 

 

1771

Die Verwaltung des Amtes Stollberg wird in ein Haus am Markt verlegt, weil das alte Amtshaus auf dem Berg nicht mehr zu benutzen ist.

 

 

1772 –

1774

 

Eine Kompanie des Chemnitzer Prinz-Maximilian-Regi­ments liegt in Stollberg in Garnison.

 

 

1773

Der Lößnitzer Chronist Oesfeld berichtet, daß auf Fluren der Wüsten Mark Wittendorf noch Mauerreste eines unter­gegangenen Dorfes zu sehen sind.

 

 

1775-

1780

Erzgruben am Hormersdorfer Kiefernberg werden eine kurze Zeit mit dem Kapital einer holländischen Gesell­schaft wieder betrieben.

 

 

1776

Gründung der städtischen Strumpfwirkerinnung Stollberg.

 

Während der beginnenden Streitigkeiten um die schönbur­gische Souveränität rücken kursächsische Truppen ins Schönburgische ein, die nach dem Erscheinen eines österrei­chischen Aufgebotes wieder abziehen.

 

Neubau der Thalheimer Schule.

 

 

1778

Ausbruch des Bayerischen Erbfolgekrieges, im Erzgebirge wegen des Aufzehrens der gegenseitigen Vorräte als „Kar­toffelkrieg" bezeichnet.

 

 

1779

Stadtbrand in Niederzwönitz, St. Johanniskirche brennt ab.

 

Die Grafen von Schönburg dürfen kein eigenes Militär mehr halten und müssen die Festlegungen des Rezesses von 1740 respektieren.

 

 

1781

Gründung der Strumpfwirkerinnung von Stollberg-Hohen­eck, zu der alle Orte des Amtsbezirkes gehören.

 

 

1784

Wiederaufgewältigung der Stollberger Silbergrube als Glückfundgrube. Ein Jahr später wird der Betrieb wieder eingestellt.

 

 

1787

Gründung der Oelsnitzer Strumpfwirkerinnung. Verlegung der Stollberger Postexpedition vom Markt in die Pfarrgasse.

 

 

1789

Französische Revolution.

 

 

1790

Bauerunruhen in Sachsen.

 

 

 

 

1790-1792

Leopold II.

 

1790-

1991

Unter Einwirkung der bürgerlichen Revolution in Frankreich demokratische Bewegungen und Bauernaufstände in Sachsen, besonders in der Herrschaft Neukirchen-Klaffen­bach. Einsatz von Militär und Verhaftungen. Endgültige Abschaffung der Schaftrift im Rittergutsbezirk Oelsnitz ge­gen Frongeld, das auch mit Haferlieferungen abgegolten werden kann.

 

Die Grafen von Schönburg werden durch ein kaiserliches Dekret von

1790 in den Fürstenstand erhoben.

 

Gründung einer Innung der Posamentierer in Zwönitz.

 

In Dorfchemnitz brennt die Hammermühle ab.

 

 

 

 

1792-1806

Franz II.

 

1793

Vollendung des Wiederaufbaues der Niederzwönitzer Kir­che St. Johannis. Der Turm entsteht erst 1821.

 

 

1794-

1800

Zeit des „Großen Treibens" des Wildschützen Karl Stülpner und seiner Jagdgenossen in den erzgebirgischen Wäldern
bis hin nach Stollberg.

Aus diesen Jahren stammen viele

überlieferte Episoden und Abenteuer des erzgebirgischen Volkshelden.

 

 

1795

Am 17. Dezember erscheint in den „Leipziger Zeitungen" der Steckbrief gegen Karl Stülpner.

 

Verkauf der städtischen Walkmühle an die Stollberger Tuchmacher.

 

 

1795

Mit der Wollspinnerei Austel ist die erste Manufraktur In Zwönitz in Betrieb; Beginn der späteren Textilindustrie.

 

 

1796

Die „Leipziger Zeitungen" veröffentlichen am 29. Februar einen Steckbrief gegen den „berüchtigten Wildbretdieb Blechlieb und seiner Rotte", die in Stollberger Waldungen auch als Räuber ihr Unwesen trieben.

 

Abbau von Arsenkies durch die Thalheimer Wille-Gottes­Fundgrube urkundlich bezeugt.

 

 

1797

Neubau der Auerbacher Schule.

 

 

1798

Am 30. Mai großes Schadenfeuer in Oelsnitz, 26 Häuser und die Schule brennen ab.

 

 

1799

Gründung einer Kürschnerinnung in Stollberg.
Wiederaufbau der Oelsnitzer Schule.

 

1800

 

 

 

 

 

 

 

 

1806-1827

König

Friedrich August I.

(der Gerechte, war vorher Kurfürst Friedrich August III.)

(Albertiner)

 

 

1809

Das Amtshaus auf Schloss Hoheneck (Stalburg/Stollberg) brennt ab. Es wird das neue Justizamt gebaut, 10 Fenster breit und weit ins Land sichtbar. Außerdem wird der 1564 vom Kurfürsten errichtete Flügel für das Rentamt zum Gefängnis umfunktioniert.    

 

 

1812-1813

Befreiungskrieg.

 

 

1813

Völkerschlacht bei Leipzig.

 

 

 

 

 

 

 

1827-1836

König

Anton (der Gütige)

 

 

 

1846-1854

König

Friedrich August II.

(Albertiner)

 

 

1846

Landrichter Leßmüller berichtet, dass es in seinem Gut, dem Erbgericht in Dorfchemnitz, spukt. In einer Kammer soll so viel Geld gelegen haben, dass man es schaufeln könnte. Außerdem soll es vom großen Keller aus geheimnisvolle unterirdische Gänge, z.B. zum Friedhof, gegeben haben. Es sollen dort deshalb sogar Gräber eingebrochen sein.

 

 

1848

Mairevolution in Deutschland.

 

1850

 

 

 

 

 

 

 

 

1854-1873

König

Johann (der Wahrhafte, „Philaletes“)

(Albertiner)

 

1870-1871

Deutsch-Französicher Krieg.

 

 

 

 

 

 

 

1873-1902

König

Albert

(Albertiner)

 

1875

Die Eisenbahnstrecke Chemnitz – Aue wird eröffnet.

 

 

1885

Alexander Austel, Besitzer der Textilmanufraktur, lässt eine Villa im Neorenaissancestill erbauen, die seit 1995 gastronomisch und als Museum für die Raritätensammlung von Brunno Gebhardt genutzt wird.

Die Villa ist auch als Spukhaus bekannt. Hinter den Fenstern bei Nacht soll sich ab und zu Lichtschein zeigen, außerdem eine weiße Frau. Es soll wohl auch „poltern und klopfen“.  

 

1900

 

 

 

 

 

 

 

 

1902-1904

1904-1918

König

Georg

König

Friedrich August III.

(Albertiner)

 

 

 

 

1914-1918

Erster Weltkrieg.

 

 

1939-1945

Zweiter Weltkrieg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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