Dorfchemnitzer Gruselgeschichten Durchschreitet man das Zwönitztal zwischen Thalheim und Dorfchemnitz, also durch den sogenannten Kronenwald (oder Kronwald), so sollte man dies nicht nachts tun. Man erzählt sich, dass man hier vor „Buckelhubbern“ und „Spannfadermannln“ nicht sicher ist. Und wem schon einmal ein Buggelhubber hinterrücks auf den „Buckel gehubbt“ („gesprungen“) ist, den kann ma Ähnliches erzählt man sich, wenn man vom Ortsausgang Dorfchemnitz in Richtung Niederzwönitz am Wald oder an den Gütern entlang geht: Nachts muss man immer geradeaus schreiten und niemals nach hinten schauen. Man könnte sonst derartig erschrecken, dass einem das Herz auf der Stelle stehen bleibt. Was einen solchen Schrecken auslöst, weis man allerdings nicht. Sollte man trotzdem wohlbehalten in Zwönitz ankommen, so muss man zwangsläufig an der Villa Austel vorbei, die der wohlhabende Textilindustrielle Alexander Austel 1885 erbauen ließ und die heute die Raritätensammlung des Brunno Gebhardt beherbergt. Ob es nun mit der Familiengeschichte von Austel oder mit den obskuren Sammelstücken von Gebhardt zusammenhängt, weiß man nicht, in Jedem Fall aber ist die Villa als Spukhaus bekannt und berüchtigt. So soll sich hinter den Fenstern bei Nacht ab und zu Lichtschein zeigen, außerdem eine weiße Frau. Es soll wohl auch „poltern“ und „klopfen“. Wem das aber bereits zu weit zum Laufen ist, der kann getrost in Dorfchemnitz bleiben und das „Alte Gericht“, also das Erbgericht bzw. Leßmüller-Gut, besuchen. Es war 1846, als es dem ehrenwerten Landrichter Leßmüller „was weis machte“. Als er nachts in eine Kammer seines Gutes trat, so soll dort so viel Geld gelegen haben, dass man es schaufeln konnte. Des Weiteren wird immer wieder berichtet, dass es im Gerichtskeller „umgeht“, also spukt. Außerdem sollen von diesem Keller geheimnisvolle unterirdische Gänge abgehen. Einer davon verlief unter dem angrenzenden Friedhof. Es sollen dort deshalb Gräber eingebrochen sein. Es soll aber auch einen Gang zwischen Kirche und dem alten Pestfriedhof gegeben haben. hg.
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