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Die Pestopfersäule in Dorfchemnitz - die Geschichte der Christine Mothes Wenn man von Dorfchemnitz nach Brünlos über die Alte Brünloser Straße geht, kommt man kurz vor dem höchsten Punkt an einer kleinen Bank mit Tisch vorbei. Hier wurde eine kleine Säule errichtet, die an die furchtbare Pest, die mehrmals im Erzgebirge tödliche Ernte hielt, erinnern soll. Auf der Tafel wird die tragische Geschichte der Christine Mothes erzählt: Im Jahre 1599 wütete die Pest besonders todbringend im Erzgebirge. Allein in Annaberg starben über 2200 Menschen an der Seuche. Heimatforscher Bruno Selig berichtet u.a.: „Im Oktober begann die Tragödie der aus Oelsnitz/E. stammenden Christine Mothes, die bei ihrem Bruder in Böhmen lebte. Es war 14 Tage vor Martini, als Christine das Sterben um sich nicht länger aushielt und flüchtete. Über 50 km lief sie an jenem ersten Tag. Und das bei Schnee, Eiskälte und morastischen Wegen des Erzgebirgskammes. Vorbei an Annaberg und Geyer, wo der Tod bereits gewaltige Ernte hielt, fand sie am Rande des finsteren Geyrischen Waldes in einem Schuppen eines mitleidigen Bergmannes Unterkunft. Am anderen Tag kämpfte sie sich weiter durch das Schneetreiben und kam über Hormersdorf und Günsdorf nach Dorfchemnitz. Der dortige Richter erließ aus verständlichen Gründen ein Verbot jeglichen Kontaktes. So kam das entkräftete Mädchen nicht mehr weit. Am Waldrand, nahe der Brünloser Straße suchte sie sich Schutz, starb aber wohl noch in der gleichen Nacht, ohne die nur noch drei Wegstunden entfernte Heimat wiederzusehen. Erst im folgenden Frühjahr fand man ihre Leiche.“ Die Pestopfersäule wurde von Holzbildhauer Karl Uhlig geschaffen und von ABM-Kräften 1998 aufgebaut. |