Diese
Geschichte ist auch die Grundlage und Wurzel unserer erzgebirgischen
Tradition, Kultur, Sprache und Mentalität. Dazu gehört auch die Sagenwelt und
der immer noch tief sitzende Aberglaube an Berggeister, Kobolde und sonstige
gespenstische Wesen. Auch das hat Ursprünge und Gründe, die wir hier betrachten
wollen. Vieles ist an Tradition noch aus vorchristlicher Zeit geblieben, meist
unbewusst immer weiter überliefert, ob das die traditionellen Walpurgisfeuer
(früher Austreibung der Wintergeister) oder Johannisfeuer (Sommersonnenwende)
oder ähnliche heidnische Bräuche, wie das weihnachtliche Bleigießen oder das “Neinerlah”, ein weihnachtliches Gericht, das aus neun, für
das kommende Jahr bedeutsamen Zutaten besteht, ist - es gibt viele Beispiele.
Der Erzgebirger erzählt in abendlich geselliger Runde
gerne, vor allem “Schnorken”, also lustige
Begebenheiten aber auch sehr gerne Grusliges und Mystisches, und er dichtet
gerne was dazu. Aber natürlich haben die alten Sagen durchaus ihren historichen Hintergrund: So sind wahrscheinlich viele greuliche und totbringende
Gestalten eine Widerspiegelung der alten slawischen Gottfigur Wodan, der sich
für das Unrecht der Eroberung und Zwangschristianisierung rächt. Zumindest
fürchteten die Neubekehrten mit Sicherheit immer noch tiefsitzend
ihren alten Glauben. Natürlich spielt in den meisten Geschichten die Sehnsucht
nach besseren Zeiten eine Rolle. Kriege, Hungersnot und zumeist kärglicher
Broterwerb lassen Bilder von glücklichen Erzfunden, barmherzigen Berggeistern
und Engelserscheinungen entstehen.
Es gibt
unterschiedliche Sagen: Viele sind einfach nur Gruselgeschichten. Dann gibt es
unendlich viele Bergmannssagen, es gibt Sagen, die sich auf bestimmte Orte
beziehen und es gibt natürlich Geschichten von Personen, deren historicher Kern gerne noch mit diversen Ausschmückungen
verziert wird, um den Unterhaltungswert bzw. die Moral-Aussage zu verstärken.
Wir haben hier eine kleine Auswahl Typischer Geschichten. Also - ein bisschen Grusel gefällig?.